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AKTUELLES ∎ Nachrichten und Informationen ∎ News vom 08.06.2021

Stadtmuseum Saalfeld hat wieder geöffnet


Das Stadtmuseum Saalfeld hat wieder für Besucher geöffnet. Es gelten die bekannten Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr. Bei einem Inzidenzwert von unter 50 wird kein COVID-19-Test benötigt. Unverändert gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske sowie zum Einhalten des Mindestabstands von 1,50 Metern.

„Wir freuen uns, unsere drei aktuellen Sonderausstellungen endlich der Öffentlichkeit zeigen zu können. Um sie nun noch möglichst vielen Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen, sollen sie verlängert werden", sagte Museumdirektor Dr. Dirk Henning zur Eröfffnung.

 

Aktuelle Sonderausstellungen:

 

Vereine in Saalfeld

100 Jahre Bilder und Geschichten

bis September 2021

Im 19. Jahrhundert waren Vereine eine neuartige Form von Gemeinschaft. Das Bürgerliche Gesetzbuch gab ihnen seit 1900 einen rechtsstaatlichen Rahmen. Die Ausstellung im Stadtmuseum Saalfeld zeigt den Verein als Ort von Geselligkeit und Gemeinschaft, Tradition und Heimatverbundenheit, der Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus zusammenführt. Vereine sind dabei so vielfältig wie zahlreich. Die Palette reicht von Schützenvereinen über Kleingärten bis zu Wohlfahrtsverbänden und elitären Gesellschaften. In der DDR kamen die Vereine unter das Dach der Großbetriebe und Massenorganisationen. Sie waren der staatlichen Kontrolle unterstellt. Nur einigen wenigen „Vereinigungen“ gelang es, ein begrenztes Eigenleben zu führen. Dazu gehörte der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK). Mit verschiedenen Objekten zeigt die Ausstellung die Bedeutung von Vereinen für ihre Mitglieder, die historische Entwicklung der Vereinslandschaft im Saalfelder Raum sowie die Bedeutung für die Region.

Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Bildband im Sutton-Verlag (Erfurt) erschienen.

  

„Innehalten – Places of Silence“

Impressionen aus einer entschleunigten Welt

Fotografien von Thomas Lange (Rudolstadt) 

bis Ende August 2021

„Seit vielen Jahrhunderten versuchen Menschen, sich im Kontext zur Welt zu verstehen. In diesem Bemühen hatte die Existenz der Stille immer eine große Bedeutung. Stille ist groß, erhaben und trägt einen Hauch von Unendlichkeit und Ewigkeit in sich. Nicht nur der Meditierende benötigt Stille. Den Menschen generell hilft Stille bei der Regeneration von Körper Geist. Stille kann unsere Sinne entfalte und den Gedanken freie Spielräume geben. „Lärm kommt und geht, aber die Stille bleibt“, so der 2005 verstorbene amerikanische Schriftsteller Robert Lax. Stille ist nicht allein das Nichtvorhandensein von Geräuschen. „Wenn Du nichts hörst, was hörst Du dann?“, so lautet eine Frage des Meisters im japanischen Zen-Buddhismus an seine Schüler. In der Stille kann man hören, was man möchte und nicht, was man muss. „Hören wir die Ewigkeit in der Stille? Oder die Stille in der Ewigkeit?“ Diese Frage stellte sich die Filmemacherin und Autorin Caroline Fink in einem ihrer Bücher. In unserer modernen und komplizierter werdenden Welt sind inzwischen Suche und Sehnsucht nach Stille, Einfachheit und Entschleunigung ein Ausdruck des Aufbegehrens. Sie sind ein Kontrapunkt zu den Sozial Media Fluten, immer neuen Formaten und Updates, Beschallungen in Warenhäusern, unzähligen Fernsehprogrammen, Influenzern und Bloggern, unerwünschter Werbung und zu einer überbordenden Eventindustrie. Das Anliegen der Ausstellung ist es, Raum zu bieten für Reflexion und vielleicht auch Anregungen zu geben. Kann man Stille in Bildern sehen oder Stille durch Bilder erfühlen? Ich meine, ja. Ansonsten wären wohl viele der ausgestellten Fotografien gar nicht entstanden.“ – Dr. Thomas Lange

„Eigentlich“ ist Thomas Lange Mediziner, zugleich aber seit mehr als vierzig Jahren ambitionierter Fotograf. Als Wanderer, Bergsteiger, per Ski oder im Kanu war er in weit über 100 Auslandsreisen unterwegs, u. a. im Pamir-Gebirge, dem Kaukasus, in Südamerika, der Sahara, verschiedenen Länder Afrikas, im Norden Kanadas und in Alaska. Sein Hauptmetier sind die Landschafts- und Naturfotografie sowie das Fotografieren von Menschen in ihrer natürlichen Umwelt. Aus seinen Bilderwelten sind zahlreiche Vorträge, Ausstellungen und Multimediashows hervorgegangen, 2016 auch der zweisprachige Fotobildband „On the Road in Africa“ / „Unterwegs in Afrika. Begegnungen und Landschaften.“

Zum 70. Geburtstag von Dr. Thomas Lange zeigt das Stadtmuseum Saalfeld Fotografien aus verschiedenen Teilen der Welt, z. B. aus Deutschland, dem Alpenraum, Grönland, Kanada und der Arktis.

 

Saalfeld – Zalewo

Geschichte der Stadt

Tafelausstellung des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen 

bis Ende August 2021

Zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Saalfeld-Zalewo zeigt das Stadtmuseum die seine zweisprachige Ausstellung „Saalfeld-Zalewo. Geschichte der Stadt" des Kulturzentrums Ostpreußen aus Ellingen/Bayern.

Die Stadt Saalfeld (poln. Zalewo), am Rande des Ewing-Sees im ostpreußischen Oberland (Westmasuren) gelegen, trägt ihren Namen nach der thüringischen Schwesterstadt, aus der ihre ersten Siedler im Mittelalter kamen. Der ebenfalls aus Thüringen stammende Komtur des Deutschen Ordens Sieghard Graf von Schwarzburg verlieh der Stadt 1305 eine Siedlungsurkunde, die so genannte Handfeste. 1480 erbauten Franziskanermönche in Saalfeld ein Kloster, das einzige im Oberland, das bis zur Reformation bestand. 1525 begann für die Stadt die bedeutendste Phase ihrer Geschichte: Saalfeld wurde Hauptstadt einer der drei ostpreußischen Kreise, und zwar des Oberländischen Kreises (bis 1752) und von 1587 bis 1751 Sitz des pomesanischen evangelischen Konsistoriums. 1587 erhielt die Stadt eine der drei Fürstenschulen des Herzogtums Preußen, die junge Männer für die Universität in Königsberg vorbereiteten; sie bestand bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Im Lauf ihrer weiteren Geschichte wurde die Stadt häufig von Bränden, fremden Truppen und Epidemien heimgesucht. Weltgeschichte hätte ein Saalfelder Bürger im Juni 1807 schreiben können, wenn nicht seine Ehefrau ein Attentat auf Kaiser Napoleon verhindert hätte. 1939 lebten in Saalfeld 3.074 meist evangelische Einwohner. Am 22. Januar 1945 drang die Rote Armee in die Stadt ein; Saalfeld wurde zu 75% zerstört. Wenig später übernahm eine polnische Administration die Stadt. Ende 1945 wohnten dort nur etwa 500 Menschen, meistens Polen. Heute zählt Zalewo knapp 2.400 Einwohner.

Seit 2001 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Saalfeld in Thüringen und dem ehemaligen Saalfeld im früheren Ostpreußen. Sie ist hervorgegangen aus einem schon 1998 geschlossenen Freundschaftsvertrag, dem vielfältige Besuche aus unterschiedlichen Bereichen, wie Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Schulen, Reisegruppen und zahlreiche private Kontakte zugrunde lagen.

Zur Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen. Die zweisprachige (deutsch/polnisch) Dokumentation umfasst 28 Seiten und kann zum Preis von 4,00 Euro im Museum erworben werden.

 


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Ansprechpartner

Christopher Mielke

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Sina Rauch
03671 598-205     Email schreiben...