Thüringer Bädertag in Saalfeld/Saale

Branchentreffs an dem auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Thüringens Innenminister Georg Maier teilnahmen.
„Mit der Verleihung des Zertifikates 'Anerkannter Kurort mit Heilstollenbetrieb' ging ein touristischer Ruck durch Saalfeld", berichtete Bürgermeister Dr. Steffen Kania und erläutert weiter: „Kurorte haben heute einen großen Anteil am Gesundheitstourismus. Deshalb ist es für diese wichtig, sich weiterzuentwickeln und touristische Infrastruktur neu zu schaffen."
Zum Bädertag vorgestellt wurde eine Studie zur Fortentwicklung der Thüringer Heilbäder und Kurorte, die die Stärken der einzelnen Orte herausarbeitet und Schwächen reflektiert. Nachdem die Lust auf Urlaub im Inland zugenommen hat, sei es nun noch wichtiger die Marketingsaktivitäten zu verstärken und über das zu reden, was man zu bieten hat.
Eine Aufgabe, der sich auch der Thüringer Heilbäderverband stellt. Seit nunmehr 30 Jahren setzt sich dieser für die Belange seiner Mitglieder in Politik und Öffentlichkeit ein, ist Sprachrohr, Unterstützer und Berater zugleich.
Den Grundstein dafür legten am 24. Juni 1991 in Bad Sulza zehn Vertreter aus Thüringer Kurorten. Verbandschef und Gründungsmitglied Johannes Hertwig erinnert sich: „Unser Ansinnen war es, eine kraftvolle Vereinigung zu schaffen, die sich in den Verteilerkampf einbringen sollte. Wir wollten den Heilbädern und Kurorten aus dem grünen Herzen des wiedervereinten Deutschlands einen Platz im großen Orchester sichern, damit diese eine Chance zum Mitspielen bekamen.“ Und die bekamen sie auch.
Heute sind Thüringens Heilbäder und Kurorte staatlich anerkannt und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Freistaat. Sie leisten einen bedeutungsvollen Beitrag in der Gesunderhaltung der Menschen und spielen darüber hinaus im deutschlandweiten Orchester der Heilbäder und Kurorte mit.
30 Prozent der touristischen Übernachtungen im Freistaat gehen auf ihr Konto und sprechen für die Attraktivität der Orte sowie den Zuspruch für deren gesundheitstouristische Dienstleistungen und Angebote.
Doch zum ersten Mal in der Geschichte des Verbandes überschattet eine Krise das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben, die den Mitgliedern, den 16 Heilbädern und Kurorten sowie den beiden Gesundheitseinrichtungen, vieles abverlangt. Die Schließung der Einrichtungen und das Ausbleiben der Gäste treffen die Orte komplex. Von Beginn der Corona-Pandemie an hat die Verbandspitze mit lauter Stimme die äußerst schwierige Situation seiner Mitglieder gegenüber der Landespolitik kommuniziert und auf staatliche Unterstützung gesetzt. Ein Hilferuf, der nicht ungehört blieb. „Wir sind sehr dankbar für die große Hilfe“, so Hertwig. Für ihn ein Zeichen der Anerkennung der Leistungen der verantwortlichen Akteure vor Ort. Nur mit der Unterstützung der Landesregierung ist es in den zurückliegenden Jahren und der Zeit der Pandemie gelungen, ihre Standorte als solche zu sichern, den ländlichen Raum zu stärken, Arbeitsplätze zu erhalten und letztendlich dem Verlust der medizinischen Versorgung entgegenzuwirken. „Umso mehr ist das 30. Gründungsjubiläum Anlass, allen Unterstützern aus Politik und Gesellschaft, Partnern und Freunden herzlich zu danken“, betont der amtierende Verbandchef.
zurück zur Liste